Arteria sacralis mediana
Die Arteria sacralis mediana (mittlere Kreuzbeinarterie) ist eine schmale, unpaarige Arterie. Sie entspringt in der Regel unmittelbar oberhalb der Aortenbifurkation auf Höhe des vierten Lendenwirbels aus der Aorta abdominalist.
Sie verläuft über die Vorderseite der Lendenwirbel und des Os sacrums (Kreuzbein) zur Spitze des Os coccygis (Steißbein). In ihrem Verlauf gibt sie mehrere kleine Äste ab, die die Lendenwirbel (L4, L5), das Os sacrum, das Os coccygis sowie das Rektum versorgen.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie und Funktion der A. sacralis mediana.
Ursprung |
Entspringt aus der Aorta abdominalis |
Äste | Aa. lumbales Rami sacrales laterales |
Versorgungsgebiet | Os sacrum, Os coccygis, Rektum |
Verlauf
Auf Höhe des 4. Lendenwirbelkörpers teilt sich die Aorta abdominalis in der Aortenbifurkation (Bifurcatio aortae) in die beiden Aa. iliacae communes auf. Unmittelbar kranial davon entspringt auf ihrer dorsalen Seite die kleine A. sacralis mediana. Sie zieht zur Vorderseite der Wirbelsäule und verläuft dann nach kaudal.
Auf Höhe des 5. Lendenwirbelkörpers wird sie von der linken V. iliaca communis überkreuzt. In diese mündet die V. sacralis mediana, welche die gleichnamige Arterie begleitet. Gemeinsam verlaufen sie an der ventralen Seite des Os sacrum (Facies pelvica ossis sacri) nach kaudal ins kleine Becken.
Somit setzt die A. sacralis mediana den senkrechten Verlauf der Aorta fort. Von den dort liegenden Organen wird sie durch die präsakrale Faszie (Fascia presacralis) und das Spatium retrorectale, einem schmalen gefäß- und nervenfreien Spaltraum, getrennt.
Am Os sacrum bildet die A. sacralis mediana Anastomosen mit der A. sacralis lateralis und der A. iliolumbalis. Dann zieht sie weiter zum kaudalen Ende des Os coccygis (Steißbein), wo sie im Glomus coccygeum mündet, einem rudimentären Gefäßknäuel.
Hast du Schwierigkeiten beim Einprägen der vielen anatomischen Details? Vermeide diese typischen Fehler beim Lernen um bessere Ergebnisse zu erzielen!
Äste
Arteria lumbalis ima
Vier paarige Aa. lumbales entspringen segmental im Bereich der oberen Lendenwirbelsäule direkt aus der Aorta abdominalis. Sie versorgen das Zwerchfell, Teile der autochthonen Rückenmuskulatur, der Rumpfwand sowie des Canalis spinalis (Wirbelkanal). Das fünfte und letzte Paar entspringt hingegen aus der A. sacralis mediana und wird als A. lumbalis ima bezeichnet.
Rami sacrales laterales
Die Rami sacrales laterales gehen seitlich von der A. sacralis mediana ab und speisen das Rektum mit kleinen Ästen. Sie anastomosieren mit den Aa. sacrales laterales aus der A. iliaca interna.
Vertiefe dein Wissen über die Blutversorgung des Os sacrum mithilfe der folgenden Lerneinheit:
Klinik
Das Glomus coccygeum (Steißdrüse) ist ein Rudiment, d.h. ein Überbleibsel der Entwicklungsgeschichte, am Ende der A. sacralis mediana. Es besteht aus einer Ansammlung von kleineren Knötchen mit glatten Muskelzellen und arteriovenösen Anastomosen. Während es lange Zeit als funktionsloses Organ beim Menschen gesehen wurde, deuten neuere Studien auf eine mögliche adrenerge endokrine Funktion hin.
Es ist üblicherweise scharf abgrenzbar vom umgebenden Gewebe und sehr variabel in Form und Größe. Sie kann es als Zufallsbefund im Rahmen einer bildgebenden Diagnostik auffallen, dabei kann es zu Verwechslungen mit pathologischen Vorgängen kommen.
Du willst mehr über das Thema Arteria sacralis mediana lernen?
Unsere Videotutorials, interaktiven Quizze, weiterführenden Artikel und ein HD Atlas lassen dich Prüfungen mit Bestnoten bestehen.
Womit lernst du am liebsten?
”Ich kann ernsthaft behaupten, dass Kenhub meine Lernzeit halbiert hat.”
–
Mehr lesen.