Video: Adduktoren der Hüfte
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Transkript
Hallo, hier ist Steffi. Herzlich Willkommen bei Kenhub!
Heute werden wir uns mit den Muskeln der sogenannten Adduktorengruppe beschäftigen. Sie sind, wie der Name es ja schon verrät, für die ...
Mehr lesenHallo, hier ist Steffi. Herzlich Willkommen bei Kenhub!
Heute werden wir uns mit den Muskeln der sogenannten Adduktorengruppe beschäftigen. Sie sind, wie der Name es ja schon verrät, für die Adduktion des Oberschenkels zuständig.
Die Adduktoren des Oberschenkels verleihen der Oberschenkelinnenseite ihre typische Form. Wie ihr schön sehen könnt, erstrecken sie sich vom Beckenknochen entlang der medialen Seite des Oberschenkels bis hinunter zu Femur und Knie. Die Adduktoren liegen zwischen den Extensoren und den Flexoren der Hüfte.
Die Innervation aller Adduktoren erfolgt über den N. obturatorius. 2 der Muskeln werden außerdem durch einen weiteren Nerv und somit doppelt innerviert.
Einer dieser beiden ist der M. pectineus. Er entspringt am Pecten ossis pubis am Ramus superior des Schambeins und verläuft bis zur Linea pectinea auf der Rückseite des Femurs und zur proximalen Linea aspera. Die Linea aspera verläuft weiter nach kaudal in ungefähr selber Richtung wie die Linea pectinea. Der zweite Nerv, der diesen Muskel innerviert, ist der N. femoralis.
Wenn ihr im Folgenden darauf achtet, wird euch auffallen, dass einige Muskeln der Adduktorengruppe an derselben Stelle ansetzen: der eben schon genannten Linea aspera des Femurs. Wenn ihr euch dies gut einprägt, habt auf einen Schlag bereits die Hälfte aller zu lernender Informationen über die Adduktorengruppe im Kopf.
Der zweite doppelt innervierte Adduktor ist der M. adductor magnus. Sein Ursprung verteilt sich auf den Ramus inferior ossis pubis, den Ramus ossis ischii und das Tuber ischiadicum.
Er besitzt einen sogenannten fleischigen Ansatz am Labium mediale der Linea aspera und einen sehnigen Ansatz am Epicondylus medialis des Femurs.
Der fleischige Ansatz entstammt dem tiefen Teil des Muskels, der sehnige Ansatz einem oberflächlichen Teil. Dieser oberflächliche Teil des M. adductor magnus ist es, der nicht durch den N. obturatorius innerviert wird. Er wird durch den N. tibialis versorgt.
Ebenfalls zur Gruppe der Adduktoren zählt der M. adductor longus. Dieser Muskel entspringt sowohl am Ramus superior ossis pubis wie auch an der Vorderseite der Symphyse.
Auch sein Ansatz liegt im Bereich der Linea aspera.
Distal bildet er eine Aponeurose, die sich bis zum M. vastus medialis erstreckt. Dieser und alle nachfolgenden Adduktoren werden ausschließlich durch den N. obturatorius innerviert.
Hier seht ihr den M. adductor brevis.
Das ist ein relativ kurzer Muskel, der zusammen mit dem M. adductor magnus in einer tieferen Schicht dieser Muskelgruppe liegt.
Seinen Ursprung bildet der Ramus inferior des Os pubis, der Ansatz liegt an der Linea aspera. Ihr merkt, die Linea aspera dient tatsächlich häufig als Ansatzpunkt für diese Muskelgruppe!
Unweit des M. adductor brevis finden wir den M. adductor minimus, der eine Abspaltung des M. adductor magnus darstellt. Er kommt nicht bei allen Menschen, aber bei einem Großteil der Bevölkerung vor. Er erstreckt sich genauso wie der M. adductor brevis vom Ramus inferior ossis pubis bis zur Linea aspera.
Der Letzte in der Gruppe der Adduktoren ist der schlanke und lange M. gracilis. Er erstreckt sich als einziger Adduktor über 2 Gelenke: das Hüftgelenk und das Kniegelenk. Sein Ursprung liegt gleich unterhalb der Symphyse am Ramus inferior ossis pubis. Das ist derselbe Ursprung, wie der des M. adductor magnus, brevis und minimus! Seinen Ansatz findet er im sogenannten Pes anserinus superficialis, wo auch die Mm. sartorius und semitendinosus ansetzen. Seine Sehne und die Sehne des M. adductor longus sind gut in der Leistengegend zu palpieren.
Die beiden Sehnen des M. adductor magnus bilden gemeinsam mit dem Femur einen länglichen Spalt, den Adduktorenschlitz. Kommen noch der M. vastus medialis, der M. adductor longus und die Membrana vastoadductoria hinzu, dann wird der Adduktorenschlitz zum sogenannten Adduktorenkanal, dem Canalis adductorius. Durch ihn gelangen die Gefäße des Oberschenkels zum Knie. Das sind zum Beispiel die A. und V. femoralis und der N. saphenus.
Die Hauptfunktion der Adduktorengruppe wird bereits durch deren Bezeichnung ausgedrückt. Sie bewirken eine Adduktion im Hüftgelenk.
Die Mm. pectineus, adductor brevis und adductor magnus fungieren außerdem als Außenrotatoren.
Der M. adductor magnus über den sehnigen Ansatz außerdem noch als Innenrotator.
Alle Adduktoren flektieren das Hüftgelenk, während der sehnige Teil des M. adductor magnus wieder aus der Reihe tanzt und das Hüftgelenk streckt. Ihr erinnert euch sicher, dass einer der 6 Adduktoren auch das Kniegelenk überspannt. Das war der M. gracilis, der über das Kniegelenk eine Flexion und eine Innenrotation des Unterschenkels bewirken kann.
Last but not least tragen die Muskeln der Adduktorengruppe einen wichtigen Teil zu unserem Gleichgewicht im Stand und beim Gehen bei.