Musculus abductor digiti minimi pedis
Der Musculus abductor digiti minimi pedis (Kleinzehenspreizer) wird zu den kurzen Muskeln des Fußes gezählt und gehört zur Gruppe der Muskeln der Fußsohle.
Er liegt in der Kleinzehenloge und befindet sich am weitesten lateral an der Fußsohle und trägt somit zur Bildung der lateralen Fußkante bei.
Außerdem unterstützt er das Fußlängsgewölbe und sorgt somit für Stabilität im Fuß.
In diesem Artikel erfährst du mehr über die Anatomie, den Verlauf und die Funktion des M. abductor digiti minimi pedis.
Ursprung | Tuber calcanei Aponeurosis plantaris |
Ansatz | Tuberositas des Os metatarsalis V Phalanx proximalis (Grundphalanx) des fünften Zehs |
Innervation | N. plantaris lateralis (aus dem N. tibialis) |
Funktion | Plantarflexion und Abduktion des fünften Zehs Unterstützt Fußlängsgewölbe |
Verlauf und Versorgung
Die Fasern des M. abductor digiti minimi pedis entspringen am Tuber calcanei sowie an der Aponeurosis plantaris.
Von dort aus ziehen sie entlang der Außenkante des fünften Zehs nach distal zu ihrem Ansatz an der Tuberositas des Os metatarsalis V und zur Phalanx proximalis (Grundphalanx) des fünften Zehs.
Die Blutversorgung erfolgt durch die A. plantaris lateralis, einen Ast aus der A. tibialis posterior, und die A. metatarsalis plantaris V, die aus dem Arcus plantaris profundus entspringt. Dieser wird aus den Aa. plantares medialis und lateralis gebildet.
Das venöse Blut wird zunächst in oberflächliche Venen des Fußes wie die V. marginalis lateralis und anschließend in die ebenfalls oberflächlich gelegene V. saphena parva drainiert und mündet schließlich in der Fossa poplitea (Kniekehle) in die V. femoralis.
Innerviert wird der M. abductor digiti minimi durch den N. plantaris lateralis aus dem N. tibialis.
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Funktion
Die Kontraktion des M. abductor digiti minimi führt zur Plantarflexion und Spreizung (Abduktion) des fünften Zehs. Die Zehenspreizung wird in geringem Maße auch durch die Mm. interossei und lumbricales unterstützt. Des Weiteren trägt der M. abductor digiti minimi auch zur Stabilisierung des Fußlängsgewölbes bei.
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Klinik
Eine pathologische Plantarflexion und Spreizung der Zehen II-V lässt sich bei Schädigungen der Pyramidenbahn mit dem Babinski-Test auslösen. Dabei wird die Großzehe nach kräftigem Bestreichen der lateralen Fußsohle mit einem spitzen Gegenstand nach dorsal extendiert, während die anderen Zehen plantarflektiert und gespreizt werden.
Gleiches lässt sich durch Bestreichen der Tibiakante (Oppenheimer-Zeichen) und Druck auf die Wade (Gordon-Zeichen) beobachten. Weitere Zeichen einer Pyramidenbahnschädigung sind spastische Paresen der Extremitäten und klonische Reflexe. Mögliche Schädigungsmechanismen der Pyramidenbahn sind Schlaganfälle (Bsp. Weber-Syndrom bei Hirnstamminfarkt), Läsionen oder Tumoren im Rückenmark und neurodegenerative Erkrankungen wie die ALS (amyotrophe Lateralsklerose).
Zur weiteren Diagnostik erfolgt nach der klinischen Untersuchung in der Regel eine Bildgebung mittels MRT. Bei Neugeborenen ist das Auftreten des Babinski-Reflexes physiologisch.
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