Ganglion geniculi
Das Ganglion geniculi (Synonym: Ganglion geniculatum) befindet sich im äußeren Fazialisknie der Pars petrosa des Felsenbeins.
Es handelt sich um ein sensibles Ganglion, das die Perikarya speziell-viszeroafferenter pseudounipolarer Neurone enthält.
Das Ganglion geniculi ist unter anderem für die Geschmackswahrnehmung der vorderen 2/3 der Zunge zuständig.
In diesem Artikel werden wir näher auf die Anatomie, die Fasern und die Funktionen des Ganglion geniculi eingehen.
Lage | Im äußeren Fazialisknie des Felsenbeins |
Fasern |
Verschiedene Faserqualitäten: Somata sensibler pseudouniolarer Neurone Somata sensibler Faseranteile des N. auricularis posterior Viszeroefferent Allgemein-somatoafferent Motorisch Parasympathisch |
Funktion |
Geschmackswahrnehmung Sensible Innervation eines Teils der lateralen Ohrmuschel |
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Lage
Das Ganglion geniculi ist ein sensibles Ganglion, das von Fasern des N. facialis durchzogen wird. Es liegt im Os petrosum (Felsenbein), dort wo der N. facialis eine Biegung nach lateral und dorsal macht, die als äußeres Fazialisknie (Geniculum canalis facialis) bezeichnet wird.
Das Ganglion geniculi enthält Somata sensibler pseudounipolaren Neurone des N. facialis, die jedoch nicht umgeschaltet werden. Sie stammen von gustatorischen Fasern (speziell-viszeroafferente Fasern) aus den vorderen zwei Dritteln der Zunge, die in der Chorda tympani, einem Ast des N. facialis verlaufen. Außerdem befinden sich Somata der sensiblen Faseranteile des N. auricularis posterior des N. facialis im Ganglion geniculi.
Die anderen Faserqualitäten des N. facialis (speziell-viszeroefferent, allgemein-viszeroefferent, allgemein-somatoafferent) durchziehen das Ganglion geniculi in ihrem Verlauf ebenfalls, allerdings befinden sich ihre Somata nicht im Ganglion geniculi.
Im Ganglion geniculi zweigt der N. petrosus major vom N. facialis ab.
Das Endigungsgebiet der Fasern des Ganglions ist der Ncl. salivatorius superior und der Ncl. tractus solitarii.
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Funktion
Die Somata der sensiblen Nervenfasern, die sich im Ganglion geniculi befinden, dienen zur Geschmackswahrnehmung (Chorda tympani) sowie zur sensiblen Innervation eines schmalen und parallel zu der Helix in der lateralen Ohrmuschel befindlichen Streifens. Es findet in Ganglion geniculi jedoch keine Umschaltung auf postganglionäre Neurone statt.
Motorische und parasympathische Fasern des N. facialis durchlaufen das Ganglion geniculi ebenfalls, bevor sie sich im weiteren Verlauf von dem Hauptstamm des N. facialis abspalten.
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Klinischer Fall
Im Rahmen von Tumoren des N. facialis kann es bei etwa 50% der Fälle auch zu einem Befall des Ganglion geniculi kommen. Die Symptomatik richtet sich danach, wie stark und welche Fasern in Mitleidenschaft gezogen werden. So zeigen Patient:innen klinisch oft einen Ausfall der Geschmackswahrnehmung oder Sensibilitätsverluste im Bereich der Ohrmuschel. Eine verminderte oder ausbleibende Sekretion der innervierten Tränen- und Speicheldrüsen ist ebenfalls möglich.
Die Diagnostik erfolgt mittels MRT und Histologie. Therapeutisch erfolgt eine Resektion des Tumors oder von Teilen des N. facialis mit Interponat oder End-zu-End-Anastomosierung, um den Funktionsverlust des N. facialis zu reduzieren. Dadurch kann in vielen Fällen eine Verbesserung der Fazialisfunktion im postoperativen Verlauf erzielt werden.
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