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Arteria cerebri media

Man kann die arterielle Blutversorgung des Gehirns grob in zwei Stromgebiete aufgeteilen: ein anteriores und ein posteriores. Schau dir dieses Video bei Kenhub an!

Die A. cerebri media ist die kraniale Fortsetzung der A. carotis interna. Sie versorgt das somatosensible Rindenfeld, das Hörzentrum, das motorische (Broca) und das sensorische (Wernicke) Sprachzentrum sowie Areale, die am Geschmackssinn beteiligt sind. 

Teilweise oder vollständige Verschlüsse der A. cerebri media gehören zu den häufigsten zerebralen Durchblutungsstörungen.

In diesem Artikel erfährst du mehr über die Anatomie, die verschiedenen Äste und die Funktion der Arteria cerebri media.

Kurzfakten zur Arteria cerebri media
Ursprung Fortsetzung der A. carotis interna
Äste Pars sphenoidalis
Aa. centrales anterolaterales
A. lenticulostriata
A. polaris temporalis
Pars insularis
Rr. terminales superiores
Rr. terminales inferiores
Versorgungsgebiet Somatosensibles Rindenfeld
Hörzentrum
Motorisches und sensorisches Sprachzentrum
Areale für den Geschmackssinn
Inhalt
  1. Verlauf und Äste
    1. Pars sphenoidalis (M1-Segment) 
    2. Pars insularis (M2-Segment) 
  2. Hämodynamik
  3. Klinik 
  4. Literaturquellen
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Verlauf und Äste

Das Gefäß verläuft seitlich der Cisterna carotica und zieht nach anterolateral, beinahe parallel zur Ala minor ossis sphenoidalis. Der Gefäßabschnitt bis zur Fossa lateralis wird als zentrale Pars sphenoidalis (M1-Segment), der nachfolgende als periphere Pars insularis (M2-Segment) bezeichnet. 

Pars sphenoidalis (M1-Segment) 

Dieser Abschnitt ist im Durchschnitt 16 mm lang und etwa 2,6 mm stark. Vom Chiasma opticum ausgehend wendet er sich nach lateral entlang der Ala minor ossis sphenoidalis, wobei er die Aa. centrales anterolaterales abgibt.

Bei den Aa. centrales anterolaterales handelt es sich um durchschnittlich 8 Äste, die weiter kranial die Substantia perforata anterior, das Putamen, das Caput nucleus caudati, einen großen Teil des Pallidums sowie Teile der Capsula interna versorgen. Am äußeren Rand des Putamens findet sich häufig ein längerer Ast, der klinisch als A. lenticulostriata bezeichnet wird. 

Alle Äste sind Endäste und besitzen keine Kollateralen. Bei Verschlüssen der jeweiligen Gefäße kommt es zu Ausfällen der versorgenden Strukturen. Neben den 8 variablen Ästen findet sich die A. polaris temporalis, die als einziger regulärer M1-Ast gilt und nach unten medial zum Temporalpol absteigt. 

Pars insularis (M2-Segment) 

Am unteren Rand der Insel (Limen insulae) verzweigt sich die Fortsetzung des Gefäßes, die Pars insularis, in zwei bis vier, selten mehr Äste auf. Kleinere Äste des M2-Segmentes versorgen die Inselrinde (Aa. insulares), das Claustrum und Teile des Putamens, die nicht vom M1-Segment versorgt werden. 

Die Hauptäste werden in zwei Gruppen gegliedert: Rr. terminales superiores (= Rr. corticales superiores) und Rr. terminales inferiores (= Rr. corticales inferiores). 

Rami terminales superiores

Zu den Rr. terminales superiores gehören die hauptsächlich in den Sulci verlaufenden Gefäße:

  • A. frontobasalis lateralis, welche mit ihrem R. externus die Gyri frontales (medius et inferior) sowie mit dem R. inferior den laterobasalen Teil des Frontallappens versorgt
  • A. sulci precentralis (= A. preorolandica), die im Sulcus precentralis verläuft und Äste an die frontrale Hälfte des Gyrus precentralis sowie an die Gyri frontales medius und inferior abgibt
  • A. sulci centralis (= A. rolandica), die einen der stärksten Äste darstellt und im Sulcus centralis verläuft und die benachbarten Hälften der Gyri precentralis et postcentralis versorgt
  • A. sulci postcentralis, welche dem Sulcus postcentralis folgt und die hintere Hälfte des Gyrus postcentralis versorgt
  • Aa. parietales anterior und posterior, deren Äste zu vorderen Abschnitten des Gyrus parietalis, des Gyrus supramarginalis sowie der weißen Substanz zwischen Insel und Unterhorn des Seitenventrikels ziehen, wobei die Radiatio optica in die Versorgung mit eingeschlossen ist.

Rami terminales inferiores

Die Gefäße der Rr. terminales inferiores besitzen eine gewisse Variationsbreite und sind z.T. nur inkonstant ausgeprägt. Zu ihnen zählen:

  • A. temporalis anterior, die jedoch auch aus dem Segment M1 stammen kann
  • A. temporalis media, die, sofern vorhanden, den mittleren Teil des Temporallappens versorgt, der anderenfalls von Ästen aus M1 oder M2 versorgt wird
  • A. temporalis posterior, die hauptsächlich die Heschl'sche Querwindung sowie zum Teil das Wernicke-Sprachzentrum versorgt
  • A. gyri angularis, die den gleichnamigen Gyrus versorgt, aber auch als Ast aus der A. parietalis posterior oder der A. temporalis posterior entspringen kann

Die A. temporalis posterior wird auch als „Arterie der Wernicke-Aphasie“ bezeichnet. 

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Hämodynamik

Weil die A. cerebri media eine direkte Fortsetzung der A. carotis interna darstellt, ist ihre Hämodynamik stark von den Gefäßverhältnissen in der A. carotis interna abhängig. Verschlüsse oder Stenosen der A. carotis interna haben direkte Auswirkungen auf die Flussqualität innerhalb der A. cerebri media. Eine kontinuierliche Blutversorgung ist für das Gehirn sehr wichtig. Mithilfe unseres Lernmaterials erfährst du, welche Gefäße neben der A. cerebri media das Gehirn durchbluten.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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