Video: Überblick über das Os ethmoidale
Du siehst gerade eine Vorschau. Werde Premium-Mitglied, um das ganze Video zu sehen: Das Os ethmoidale (Siebbein) ist ein Teil des Viszerocraniums und gehört zum Schädel. Erfahre mehr mit diesem Video von Kenhub!
Transkript
Hallo, hier ist Steffi. Herzlich Willkommen bei Kenhub.
Heute werden wir uns das Siebbein, das Os ethmoidale, ansehen.
Es sitzt als unpaariger Knochen in der Mitte des Viszerokraniums und stellt ...
Mehr lesenHallo, hier ist Steffi. Herzlich Willkommen bei Kenhub.
Heute werden wir uns das Siebbein, das Os ethmoidale, ansehen.
Es sitzt als unpaariger Knochen in der Mitte des Viszerokraniums und stellt einen Teil des Mittelgesichts dar. Zusätzlich trägt es zur Bildung der Augen- und Nasenhöhle, des Nasenseptums und des Bodens der vorderen Schädelgrube bei.
Sein Aufbau umfasst die Lamina perpendicularis, die zwei Labyrinthi ethmoidales und die oben gelegene Lamina cribrosa. Letztere ist eine horizontal ausgerichtete Knochenplatte, an der die beiden anderen Strukturen befestigt sind.
Als Lamina perpendicularis wird die dünne, vertikal verlaufende Knochenlamelle bezeichnet. Inferior setzt sie am knorpeligen Nasenseptum an und bildet hierdurch den oberen Teil des Nasenseptum.
Die Labyrinthi ethmoidales oder auch Siebbeinlabyrinthe befinden sich jeweils auf der lateralen Seite zwischen Augen- und Nasenhöhle. Sie enthalten zahlreiche kleine Höhlen, die Siebbeinzellen oder Cellulae ethmoidales genannt werden.
Man kann hierbei vordere, mittlere und hintere Siebbeinzellen unterscheiden. Zusammen stellen sie die Siebbeinhöhle dar, den Sinus ethmoidalis, der ein Teil der Nasennebenhöhlen ist.
Zwei der drei Nasenmuscheln werden von den Labyrinthi ethmoidales gebildet, nämlich die Concha nasalis superior und Concha nasalis media. Das sind also die obere und mittlere Nasenmuschel. Merkt euch an dieser Stelle: Die untere Nasenmuschel, die Concha nasalis inferior, stellt einen eigenständigen Knochen dar.
Die Lamina cribrosa befindet sich innerhalb der Incisura ethmoidalis ossis frontalis, einem Raum zwischen beiden Augenhöhlendächern. Dort bildet sie das Dach der Nasenhöhle und ist von zahlreichen Öffnungen durchsetzt. Daher kommt auch der Name. Im Lateinischen bedeutet cribrum so viel wie „Sieb“ oder „Durchschlag“.
Hier seht ihr die Lamina cribrosa von oben. Durch ihre Löcher ziehen die Riechfäden oder Fila olfactoria von der Nasenhöhle zur vorderen Schädelgrube. Sie sind Ausläufer des Nervus olfactorius, des ersten Hirnnerven.
In der Mittellinie seht ihr einen kleinen vertikalen Fortsatz oberhalb der Lamina cribrosa, der in die vordere Schädelgrube ragt. Das ist die Crista galli, auf Deutsch „Hahnenkamm“. Hier setzt die Falx cerebri an, welche eine Trennwand zwischen den beiden Großhirnhemisphären darstellt. Zusätzlich befinden sich links und rechts der Crista galli die zwei Bulbi olfactorii, d.h. sie trennt die beiden Riechkolben voneinander.
Nach vorne erstreckt sich die Lamina orbitalis des Os ethmoidale in die Augenhöhle. Sie wird auch Lamina papyracea genannt, da sie so dünn wie Papier und leicht zerbrechlich ist. Die Lamina orbitalis bildet beidseits einen großen Teil der medialen Wand der Augenhöhle.
Zwei weitere charakteristischen Merkmale besitzt das Os ethmoidale, die wir uns am besten von dorsal anschauen. Zur Orientierung: Das ist die Lamina perpendicularis, das sind die Labyrinthi ethmoidales beidseits, an der sich oben die Lamina cribrosa befindet.
An der lateralen Wand des Knochens ragt ein hakenförmiger Fortsatz nach hinten unten, der Processus uncinatus. Hinter ihm liegt eine besonders große Siebbeinzelle, die Bulla ethmoidalis, wortwörtlich „Siebbeinblase“. Es handelt sich dabei um eine rudimentäre Nasenmuschel.
Der Raum zwischen diesen beiden Strukturen wird als Hiatus semilunaris bezeichnet, da er sichel- bis halbmondförmig aussieht. Über ihn mündet das Infundibulum ethmoidale in den mittleren Nasengang. Das Infundibulum ist wie ein Trichter, der die Sinus frontalis, Sinus maxillaris und vorderen Siebbeinzellen miteinander verbindet.
Aufgrund seiner zentralen Position innerhalb des Schädels kommt das Os ethmoidale mit 15 weiteren Knochen in Kontakt. Die wichtigsten Begrenzungen bestehen anterior zum Os frontale, dorsal zum Os sphenoidale und inferior zum Vomer sowie zur Concha nasalis inferior.