Pathologien der Schulter
Das Schultergelenk (Glenohumeralgelenk, Articulatio glenohumeralis) ist ein mehrteiliges Gelenk und besteht aus Oberarmknochen (Humerus), Schulterblatt (Scapula) und Schlüsselbein (Clavicula).
Es ist das beweglichste Kugelgelenk im menschlichen Körper. Allerdings ist es aufgrund dieser Beweglichkeit auch anfällig für Pathologien.
Die Schleimbeutelentzündung (Bursitis), Schulterluxation und Humeruskopffraktur zählen zu den typischen Erkrankungen am Schultergelenk, die im folgenden Artikel erläutert werden.
Bursitis
Neben den Verletzungen der Rotatorenmanschette und dem Impingementsyndrom der Schulter, kommt häufig eine Bursitis (Schleimbeutelentzündung) vor. Diese Schleimbeutelentzündung verursacht oft starke Schmerzen bei der Bewegung der Schulter. Konservativ kann man der Bursitis subacromialis mit lokaler Injektion von Corticosteroiden, bzw. zusätzlich einer Kühlung und einer Therapie mit NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika, z.B. Ibuprofen, Diclofenac) mehr oder weniger wirksam begegnen.
Wenn die konservative Therapie versagt, sollte die Indikation zur Operation, in der der Schleimbeutel entfernt wird (Bursektomie), gestellt werden.
Schulterluxation
Eine weitere Pathologie im Schultergelenk stellt die Luxation (Ausrenkung) dar. Häufig luxiert der Humeruskopf aus dem Schultergelenk nach vorne. In dieser Situation muss das Schultergelenk wieder eingerenkt (reponiert) werden. Heutzutage geläufig ist das Repositionsmanöver nach Kocher, bei dem man den Humeruskopf durch Adduktion, Außenrotation mit nachfolgender Anteversion wieder zurück in die Gelenkpfanne bringt.
Wenn Luxationen des Schultergelenkes öfter vorkommen, sollte man eine:n Ärzt:in konsultieren. Eine arthroskopische Operation mit Kapselraffung könnte hier Abhilfe schaffen.
Humeruskopffraktur
Weiterhin kommen häufig auch Frakturen im Bereich des Humeruskopfes vor. In den meisten Fällen müssen diese dann osteosynthetisch (ORIF= open reduction and internal fixation) mit Platten und Schrauben versorgt werden, wobei auch die Möglichkeit einer konservativen Therapie mittels Gilchrist- oder Desaultverband besteht.
Voraussetzung hierfür ist jedoch eine ausreichende Reposition der Frakturfragmente ohne Dislokation. Frakturen des Humerus werden nach der AO-Klassifikation oder nach Neer eingeteilt. Dies sind gängige Klassifizierungen von knöchernen Verletzungen des Humerus bzw. Humeruskopfes, die hilfreich bei der Therapiefindung sein können.
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