Nervus thoracicus longus
Der Nervus thoracicus longus (langer Brustkorbnerv) enthält Fasern aus den Rami anteriores der Spinalnerven der Segmente C5 – C7.
Er führt motorische Fasern zur Versorgung des M. serratus anterior (vorderer Sägezahnmuskel).
Dieser ermöglicht die Bewegung der Scapula (Schulterblatt) nach lateral und ventral und bewegt außerdem auch den Angulus lateralis der Scapula nach kaudal.
In diesem Artikel gehen wir genauer auf die Anatomie, den Verlauf und die Funktion des Nervus thoracicus longus ein.
Ursprung | motorische Fasern der Segmente C5-C7 |
Funktion | motorische Innervation des M. serratus anterior |
Verlauf
Der N. thoracicus longus bildet sich durch die direkte Zusammenlagerung von motorischen Fasern der Segmente C5 – C7, noch vor Bildung der Trunci des Plexus brachialis (Armnervengeflecht). Im Anschluss zieht er durch den M. scalenus medius (mittlerer Rippenhaltemuskel) hindurch und dann dorsal des Plexus brachialis zur lateralen Wand des Thorax, wo er sich dem M. serratus anterior anlegt, den er auch innerviert. Von dort aus verläuft der N. thoracicus longus weiter an der lateralen Thoraxwand nach kaudal bis zum unteren Rand des M. serratus anterior etwa auf Höhe der 9. Rippe.
Funktion
Der N. thoracicus longus ist ein rein motorischer Nerv, der den M. serratus anterior versorgt. Dieser ermöglicht eine Bewegung der Scapula (Schulterblatt), indem er sie nach lateral und ventral zieht und zudem den Angulus lateralis der Scapula nach kaudal bewegt.
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Klinik
Schädigungen des N. thoracicus longus können aufgrund seiner wenig geschützten Lage an der Thoraxseitenwand leicht entstehen. Im Falle einer Schädigung kommt es zur sogenannten „Scapula alata“. Das beschreibt das „flügelförmige“ Abstehen des Margo medialis der Scapula.
Außerdem führt der Ausfall des M. serratus anterior dazu, dass die Margo medialis der Scapula weiter nach medial verschoben wird.
Zu einer Läsion des N. thoracicus longus kann es beispielsweise beim Tragen schwerer Gegenstände wie eines Rucksackes (Rucksacklähmung) kommen. Außerdem bei Kompression des Nerven unter der Clavicula (Schlüsselbein) und dem Plexus brachialis oder durch die direkte Läsion bei operativen Eingriffen.
In Folge dessen kann der Arm nicht weiter als maximal 90° in Elevation gebracht werden. Neben dem klinischen Bild wird auch eine EMG- Untersuchung zur Diagnostik verwendet. In vielen Fällen findet eine spontane Remission statt.
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