Nervus dorsalis scapulae
Der Nervus dorsalis scapulae (rückseitiger Schulterblattnerv) ist ein peripherer Nerv, der aus dem Truncus superior des Plexus brachialis entspringt.
Er enthält rein motorische Fasern aus den Halswirbelsäulensegmenten C4-C5, gelegentlich auch auch aus dem Segment C6.
Die Aufgabe dieses Nervs besteht in der motorischen Innervation der dorsomedialen Schultermuskeln, nämlich dem M. rhomboideus minor und major und dem M. levator scapulae.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie und Funktion des N. dorsalis scapulae.
Ursprung | Plexus brachialis |
Funktion |
Innervation der dorsomedialen Schultermuskeln: M. rhomboideus major M. rhomboideus minor M. levator scapulae |
Verlauf
Etwa auf Höhe des 4. und 5. Halswirbels befindet sich der Ursprung der Fasern des N. dorsalis scapulae. Diese trennen sich dort baldig vom Truncus superior des Plexus brachialis.
Der Nerv durchzieht den M. scalenus medius und gelangt zwischen dem M. scalenus posterior und M. levator scapulae zum Angulus superior scapulae. Anschließend verläuft er kaudal und parallel zur Wirbelsäule bzw. entlang der Margo medialis scapulae
Er verläuft neben dem N. accessorius durch die Lücke zwischen dem M. levator scapulae und M. rhomboideus minor und mündet dann in seiner Zielmuskulatur: dem M. levator scapulae, M. rhomboideus minor und M. rhomboideus major.
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Funktion
Der N. dorsalis scapulae ist ein rein motorischer Nerv. Er innerviert den M. levator scapulae, M. rhomboideus minor und M. rhomboideus major. Der M. levator scapulae zieht die Scapula nach kraniomedial und schwenkt den Angulus inferior nach medial. Die Mm. rhomboidei sind ihrerseits für die Fixierung der Scapula und ihrer Bewegung nach kraniomedial verantwortlich. Des Weiteren adduzieren sie den Arm bzw. führen den elevierten Arm in die Neutral-Null-Stellung zurück.
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Klinik
Isolierte Schädigungen des N. dorsalis scapulae treten sehr selten auf, da dieser durch seine Lage zwischen der tiefen Nackenmuskulatur und dem M. levator sacpulae sowie den Mm. Rhomboidei gut geschützt ist. In erster Linie entstehen sie durch äußere traumatische Einwirkungen wie z.B Stichverletzungen oder iatrogene (durch operative Eingriffe entstandenen) Läsionen. Eine Hypertrophie des M. scalenus medius, den sie durchbohrt, kann zudem zu einer Kompression des Nervs führen. Dies kommt gelegentlich bei Bodybuildern vor.
Bei der Untersuchung des Schulterapparates ist dabei eine Fehlstellung der Scapula zu beobachten. Die Schädigung hat den kompletten oder teilweisen Ausfall des M. levator scapulae sowie der Mm. rhomboidei zur Folge. Der Angulus inferior scapulae weicht dadurch nach lateral ab, so dass der Abstand zwischen der Margo medialis scapulae und der Wirbelsäule vergrößert ist. Diese führt zu einer möglichen Ausprägung einer abstehenden Scapula (Scapula alata). Durch die Läsion ist die Adduktion der Scapula, d.h. ihre Bewegung nach medial zur Wirbelsäule hin, beeinträchtigt.
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