Musculus depressor anguli oris
Der Musculus depressor anguli oris (Mundwinkelsenker) wird zur mimischen Muskulatur gezählt, genauer zu den Muskeln des Mundes.
Er befindet sich in der oberflächlichen Schicht der Gesichtsmuskulatur und bewirkt das Herabziehen der Mundwinkel. Aus diesem Grund wird er auch als „Trauermuskel“ bezeichnet.
In diesem Artikel gehen wir näher auf die Anatomie, die Innervation und die Funktion des Musculus depressor anguli oris ein.
Ursprung | Basis der Mandibula |
Ansatz | Mundwinkel |
Innervation | Ramus marginalis mandibulae nervi facialis |
Funktion | Herabziehen der Mundwinkel |
Verlauf und Versorgung
Die Fasern des M. depressor anguli oris bilden einen flachen dreieckigen Muskel und entspringen seitlich am unteren Rand des Unterkiefers.
Von dort aus laufen sie spitz auf ihren Ansatz am Mundwinkel zu, wobei sie ein Geflecht mit den Fasern des M. orbicularis oris und dem M. levator anguli oris bilden, die ebenfalls dort ansetzen.
Des Weiteren ziehen einige Fasern des M. depressor anguli oris zur Haut des Kinns sowie quer über das Platysma, wodurch sie den sogenannten M. transversus menti bilden.
Die Blutversorgung erfolgt über die A. labialis inferior, einen Ast der A. facialis, die ihrerseits einen Ast der A. carotis externa darstellt.
Das venöse Blut wird über die V. facialis in die V. jugularis interna drainiert.
Innerviert wird der M. depressor anguli oris durch den R. marginalis mandibulae, einen motorischen Ast des N. facialis.
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Funktion
Die Hauptfunktion des M. depressor anguli oris besteht im Herabziehen der Mundwinkel. Auf diese Weise können negative Gefühle wie Unzufriedenheit und Verachtung zum Ausdruck gebracht werden.
Aus diesem Grund wird er auch als „Trauermuskel“ bezeichnet und hat eine große Bedeutung für die Mimik und die nonverbale Kommunikation.
Des Weiteren kann der M. depressor anguli oris durch Kontraktion die Nasen-Lippen-Furche vertiefen, was dem Gesicht einen mürrischen Ausdruck verleiht.
Eine weitere Funktion besteht in der Bildung einer Längsfurche unterhalb des Kinnrandes. Für die verschiedenen Gesichtsausdrücke ist nicht nur der M. depressor anguli oris verantwortlich, sondern noch viele weitere mimische Muskeln.
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Klinik
Ein Funktionsverlust des M. depressor anguli oris kann sich in Form einer eingeschränkten Mimik äußern. Dieser kann durch Schädigung des N. facialis bedingt sein, die entweder zentral (supranukleär) oder peripher (nukleär, infranukleär) gelegen sein kann.
Häufige Schädigungen sind Entzündungen des N. facialis, beispielsweise im Rahmen des Guillain-Barre-Syndroms oder bei Neuroborreliose und Herpes-Zoster-Infektionen.
Auch kann es durch Traumata des Felsenbeins oder durch Schlaganfälle zur Läsion des N. facialis kommen. Im Großteil der Fälle ist die Fazialisparese allerdings idiopathisch, also unklaren Ursprungs.
Der ein- oder beidseitige Ausfall des M. depressor anguli oris lässt sich bei der neurologischen Untersuchung und beim Testen der Mimik feststellen. Hierbei kann auch der Ausfall anderer mimischer Muskeln diagnostiziert werden, da alle durch Äste des N. facialis innerviert werden. Die Therapie erfolgt je nach zugrunde liegender Ursache.
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