Haarfollikel

Videoempfehlung: Haut und Hautanhangsgebilde [21:44]

Das Integumentsystem besteht aus Haut und Hautanhangsgebilde wie Haaren, Nägeln und Drüsen. Erfahre mehr mit diesem Video von Kenhub!

Der Haarfollikel ist ein Hautanhangsgebilde, das sich tief in der Dermis der Haut befindet. Seine Aufgabe ist es, Haare zu produzieren und den Haarschaft zu umschließen.

Ein Haarfollikel besteht aus zwei Hauptschichten, einer inneren (epithelialen) Wurzelscheide und einer äußeren (bindegewebigen) Wurzelscheide.

An der Basis des Haarfollikels befindet sich die Haarzwiebel, in der die dermalen Papillen und die Haarmatrixzellen untergebracht sind. Die Haarzwiebel und die innere Epithelschicht erzeugen das Haar. Die Keratinozyten der Haarmatrix proliferieren, um den wachsenden Haarschaft zu bilden, während die dermale Papille das Wachstum des Haares reguliert und die innere Wurzelscheide einen röhrenförmigen Kanal für das Haar bildet.

Die äußere bindegewebige Schicht umgibt den Haarfollikel. Sie wird aus dermalem Bindegewebe gebildet, versorgt die Epithelscheide mit Blut und enthält undifferenzierte Stammzellen. Die Zellen des Haarfollikels verändern sich aktiv während des Wachstumszyklus eines Haares.

Jeder Haarfollikel ist mit einem speziellen glatten Muskel, mehreren Talgdrüsen und freien Nervenendigungen verbunden. Der Musclus arrector pili richtet die Haare auf und sorgt dafür, dass die Haare "zu Berge stehen" oder wir eine "Gänsehaut" bekommen, wenn uns kalt ist oder wir Angst haben.

Talgdrüsen geben eine ölige Substanz, den Talg, in den Haarfollikel ab. Der Talg hält das Haar weich und wirkt antibakteriell. Nervenendigungen, die mit den Haarfollikeln verbunden sind, liefern sensorische, mechanorezeptorische Informationen über die Bewegung und Verformung der Haare.

Haare haben eine Reihe von wichtigen Funktionen. Sie bilden beispielsweise eine schützende Schicht für die darunterliegende Haut, schützen vor ultraviolettem Licht, schirmen die Augen ab, filtern die Luft, sind an der Wärmeregulation und dem Berührungsempfinden beteiligt und spielen eine Rolle bei den sekundären Geschlechtsmerkmalen.