Video: Arachnoidea
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Transkript
Hallo zusammen und herzlich willkommen bei Kenhub. Ich bin Steffi und in diesem Tutorial soll es um die mittlere der drei Hirnhäute gehen: die Arachnoidea mater.
Lasst uns zu Beginn noch einmal über ...
Mehr lesenHallo zusammen und herzlich willkommen bei Kenhub. Ich bin Steffi und in diesem Tutorial soll es um die mittlere der drei Hirnhäute gehen: die Arachnoidea mater.
Lasst uns zu Beginn noch einmal über die Hirnhäute sprechen, die man auch als „Meningen“ bezeichnet. Sie umhüllen das gesamte ZNS- also Gehirn und Rückenmark inklusive der Spinalnerven. So schützen und befestigen diese bindegewebigen Schichten das ZNS und mitsamt seiner Gefäße vor äußeren Einflüssen, kleiden aber auch den Schädel und den knöchernen Wirbelkanal von innen aus.
Außerdem bilden die Hirnhäute den äußeren Liquorraum, in dem der Liquor cerebrospinalis frei zirkulieren kann. Den äußeren Liquorraum kennst du vielleicht schon unter dem Namen „Subarachnoidalraum“. Die Dura mater ist die äußerste Hirnhaut, daran schließt sich die Arachnoidea mater an und die Pia mater liegt der Gehirn- bzw. Rückenmarksoberfläche direkt auf.
Die Arachnoidea mater ist also die mittlere der drei Hirnhäute und liegt direkt unterhalb der Dura mater und oberhalb der Pia mater. Der Begriff „Arachnoidea mater“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Spinngewebshaut“. Wie so oft in der Anatomie ist der Name Programm: Die feinen Bindegewebsausziehungen der Arachnoidea erinnern an ein Spinnennetz.
Die Arachnoidea mater ist eine feine, halb durchsichtige, aber undurchlässige, gefäßfreie Membran. Sie ist mit dem Stratum meningeale der Dura mater, die über ihr liegt, verwachsen.
Auf den Abbildungen rechts habe ich die Arachnoidea mater für euch in grün hervorgehoben.
Sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark ermöglicht ihr Aufbau die kontrollierte Zirkulation des Liquor cerebrospinalis. Aber das besprechen wir gleich noch genauer.
Eigentlich ist das Stratum meningeale der Dura mater fest mit der darunter liegenden Arachnoidea mater verwachsen. Doch bei bestimmten Pathologien kann sich diese Verbindung lösen. Dabei entsteht der eigentlich nicht vorhandene Subduralraum. Dies geschieht z.B. bei einer Gefäßruptur, die eine Blutung verursacht. Diese Blutung wird im Verlauf immer größer, sodass sie durch den erhöhten Volumendruck die Verwachsung zwischen Dura und Arachnoidea mater löst.
In diesem Fall spricht man dann von einem Subduralhämatom bzw. einer Subduralblutung. Verursacht wird eine Subduralblutung häufig durch eine Ruptur der Brückenvenen.
Es gibt aber noch einen weiteren Zwischenraum, der durch die Hirnhäute gebildet wird: der Subarachnoidalraum. Auf der Abbildung entspricht der Subarachnoidalraum diesem grünen Bereich.
Er liegt zwischen der Arachnoidea mater und der Pia mater und wird von den Trabeculae arachnoideae durchzogen und stabilisiert.
Diese Trabeculae arachnoideae stellen die feinen Bindegewebsausziehungen dar, die der Arachnoidea mater ihren Namen verleihen. Im Gegensatz zum Subduralraum ist der Subarachnoidalraum in der Regel physiologisch als Raum vorhanden und entsteht nicht erst im Rahmen einer Blutung. Er ist mit Liquor gefüllt und wird von Gefäßen durchzogen. Der Liquor kann so innerhalb dieses äußeren Liquorraumes zirkulieren und auch wieder resorbiert werden. Der Subarachnoidalraum erstreckt sich im Wirbelkanal nach kaudal bis zum unteren Ende der Arachnoidea bis zum Wirbelkörper „S2“.
Ihr solltet euch merken, dass die extrazerebralen Gefäße, die Hirnnerven und die Spinalnerven durch den Subarachnoidalraum verlaufen.
Eine Subarachnoidalblutung ist häufig die Folge der Ruptur eines Aneurysmas der Hirnbasisarterien. Es kommt zur Einblutung in den liquorgefüllten Subarachnoidalraum und damit zum plötzlichen Anstieg des intrakraniellen Drucks. Durch diesen schnellen Druckanstieg kommt es auch zum Leitsymptom der Subarachnoidalblutung- dem Vernichtungskopfschmerz!
Die Arachnoidea mater encephali und spinalis, also die Arachnoidea mater des Gehirns und des Rückenmarks sind ähnlich aufgebaut. Allerdings weist die Arachnoidea mater encephali einige Besonderheiten auf. An bestimmten Stellen im Schädel zeigt sie Erweiterungen, die man subarachnoidale Zisternen nennt. Sie gehören zum äußeren Liquorraum und befinden sich häufig dort, wo das ZNS Gruben oder Spalten bildet. An diesen Stellen ist die Pia mater nämlich weiterhin fest mit der Oberfläche des Gehirns verwachsen und kleidet jeden Sulcus und Gyrus aus.
Die Arachnoidea mater hingegen umhüllt derartige „Unebenheiten“ nur locker. Dadurch entstehen kleine Erweiterungen, in denen sich der Liquor sammelt: die Zisternen. Es gibt eine Zisterne, die sich außerhalb des knöchernen Schädels befindet: die Cisterna lumbalis. Am unteren Ende des Spinalkanals erstreckt sie sich von „L1“ oder „L2“ bis „S2“. Damit liegt sie kaudal des Conus medullaris und bildet einen Liquor-gefüllten Raum, der durch den Duralsack ausgekleidet wird. An dieser Stelle befindet sich kein Rückenmark mehr, sondern nur noch die Cauda equina, sodass diese Zisterne zur Liquorpunktion beim Erwachsenen genutzt wird.
Ein weiterer Unterschied der Arachnoidea mater encephali zur Arachnoidea mater spinalis sind die Granulationes arachnoideae- auch Pacchioni-Granulationen genannt. An bestimmten Stellen innerhalb des Schädels stülpt sich die Arachnoidea mater durch die über ihr liegende Dura mater in die venösen Hirnsinus hinein. Diese Ausstülpungen nennt man Granulationes arachnoideae. Sie ermöglichen eine Liquorresorption ins venöse Blutsystem. Am zahlreichsten befinden sie sich im Sinus sagittalis superior, der nun in grün eingeblendet wird. Aber auch in den benachbarten Lacunae laterales sagittalis superioris, jetzt in grün dargestellt, sind sie zu finden. Mit dem Alter aggregieren diese Granulationes arachnoideae, was jetzt beispielhaft auf der Abbildung in grün eingezeichnet ist. Die meisten größeren Aggregate befinden sich oft im Sinus sagittalis superior.