Erkrankungen der Niere
Die Nieren gehören zum Harnsystem und sind lebenswichtige Organe mit vielen verschiedenen Funktionen.
Sie regulieren den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, sorgen für die Entfernung von Abfallprodukten und produzieren wichtige Hormone.
Die Nieren filtern das Blut, um Harnstoff, Kreatinin und andere toxische Stoffe zu entfernen, die dann im Urin ausgeschieden werden können.
Die Nieren sind aufgrund ihrer hohen Komplexität relativ anfällig für Erkrankungen. Beispielhaft sollen hier die Glomerulonephritis und das Nierenzellkarzinom vorgestellt werden.
Glomerulonephritis
Die Glomerulonephritis ist eine Entzündung der Glomeruli. Sie ist eine der häufigsten Ursachen der chronischen Niereninsuffizienz. Bei der primären Glomerulonephritis handelt es sich um eine bis dato noch in ihrer Ursache unbekannten Erkrankung. Der Verdacht auf diese Krankheit wird meist durch laborchemische Untersuchungen von Blut und Urin gestellt. Die Glomerulonephritis imponiert zumeist durch ein nephritisches Syndrom (Proteinurie, Hämaturie, Nierenfunktionseinschränkung)
Sekundäre Glomerulonephritiden haben ihre Ursache nicht in autoimmunologischen Mechanismen, sondern sind durch Erkrankungen außerhalb der Nieren bedingt (Infektionen, Medikamente).
Therapie
Abhängig von der Form der Glomerulonephritis (primär oder sekundär) ergeben sich unterschiedliche Therapieansätze: Primäre Glomerulonephritiden werden langwierig mit immunsuppressiven Medikamenten (Cortison, Cyclophosphamid u.ä.) behandelt, während sekundäre Glomerulonephritiden meist durch die Behandlung der Grunderkrankung erfolgreich therapiert werden können.
Nierenzellkarzinom
Eine schwerwiegende Krankheit der Niere stellt das Nierenzellkarzinom (Nierenkrebs), ein Nierentumor, dar. Epidemiologisch stellt sich die Häufigkeit dieser Erkrankung mit einer Inzidenz von 10/100.000 Einwohner dar. Die Ursache des Nierenzellkarzinoms ist unbekannt, vermutet wird jedoch ein Zusammenhang mit dem Genuss von Nikotin und der Exposition gegenüber bestimmten Schadstoffen. Je nach Stadium des Tumors zeigen sich mehrere unspezifische klinische Symptome. Flankenschmerzen und eine Hämaturie (Blut im Urin) sind häufige Symptome dieser Erkrankung, sind aber keineswegs spezifisch für eine Tumorerkrankung. Eine Diagnose wird meist durch Nierensonographie bzw. eine CT-Untersuchung des Abdomens gestellt.
Therapie
Die Therapie verläuft je nach Stadium anders. In einem frühen Stadium wird eine Nierenteilresektion durchgeführt. Das heißt der Nierentumor wird entfernt, ohne dass die komplette Niere herausgenommen werden muss. Dies ist jedoch in späteren Stadien unumgänglich.
Hier wird eine radikale Nephrektomie inklusive der Entfernung der Gerota-Faszie und den regionären Lymphknoten vorgenommen. Bei multipel metastasierten Tumoren bleibt als Therapieoption nur noch die palliative Chemotherapie übrig, wobei die Prognose des multipel metastasierten Nierenzellkarzinoms eher schlecht ist.
Zusammenfassung
Glomerulonephritis
- Ursache: primär (autoimmunologisch) oder sekundär (Medikamente, Infektionen)
- Symptome: nephritisches Syndrom
- Therapie: Immunsupressiva bzw. Behandlung der Grunderkrankung
Nierenzellkarzinom
- Ursache: unbekannt
- Symptome: unspezifisch, Hämaturie, Flankenschmerzen
- Therapie: je nach Stadium operativ oder palliativ
Du willst mehr über das Thema Erkrankungen der Niere lernen?
Unsere Videotutorials, interaktiven Quizze, weiterführenden Artikel und ein HD Atlas lassen dich Prüfungen mit Bestnoten bestehen.
Womit lernst du am liebsten?
”Ich kann ernsthaft behaupten, dass Kenhub meine Lernzeit halbiert hat.”
–
Mehr lesen.