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His-Bündel

Sieh dir dieses Kenhub-Video über die vegetative Innervation des Herzens an!

Das His-Bündel (AV-Bündel) ist ein Teil des Erregungsleitungssystems des Herzens. Genauer gesagt besteht es aus einer Akkumulation spezieller Herzmuskelzellen, die imstande sind, elektrische Impulse zu empfangen und weiterzuleiten.

Vom AV-Knoten gelangt die elektrische Erregung zum His-Bündel, welches die Erregung auf die Kammern weiterleitet. Das His-Bündel teilt sich dafür nach kurzer Strecke weiter auf in einen rechten und linken Schenkel.

In diesem Artikel gehen wir näher auf die Anatomie, Funktion und den Aufbau dieser wichtigen Struktur ein.

Kurzfakten zum His-Bündel
Anteile Vorhofanteil, perforierender Anteil (perforiert das Trigonum), aufzweigender Anteil (Kammerschenkel)
Aufzweigungen linker Kammerschenkel: zweigt in Richtung Ventrikel ab und teilt sich meist in einen vorderen und hinteren Faszikel
rechter Kammerschenkel: Fortsetzung des His-Bündels, verläuft in Richtung Apex des Herzens, strahlt in Arbeitsmyokard des rechten Ventrikels ein
Eigenschaften Transmembranproteine ermöglichen direkten Austausch von Molekülen
Erregungsleitung in den Kammerschenkeln ca. 2-4 Meter/Sekunde
Klink Niedriggradige AV-Blöcke, Höhergradige AV-Blöcke
Inhalt
  1. Lage und Aufbau
  2. Funktionelle Anatomie
  3. Klinik
    1. Niedriggradige AV-Blöcke
    2. Höhergradige AV-Blöcke
  4. Literaturquellen
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Lage und Aufbau

Das His-Bündel ist ca. 4 mm dick und etwa 20 mm lang. Es besitzt drei Anteile: einen Vorhofanteil, einen perforierenden Anteil und einen Teil, der sich dann aufzweigt. Zunächst verläuft das His-Bündel als Fortsetzung des AV-Knotens subendokardial im Vorhof (Vorhofanteil). Danach perforiert es das Trigonum und teilt sich im Septum membranaceum in die Kammerschenkel (Tawara-Schenkel) auf.

Sowohl das Bündel, als auch die Kammerschenkel selbst sind durch Bindegewebshüllen vom benachbarten Arbeitsmyokard elektrisch isoliert. Dadurch gelangt die Erregungsleitung nur über das Bündel in die Schenkel und in die Aufzweigungen. Letztere leiten die Erregung über Nexus der Glanzstreifen zu den Zellen des Arbeitsmyokards weiter, von wo aus sie sich als Erregungswelle über das Ventrikelmyokard ausbreitet.

Der linke Kammerschenkel zweigt als erstes vom His-Bündel nahezu senkrecht ab: Etwa in dem Bereich, wo das Septum an Dicke zunimmt, zweigt der linke Kammerschenkel als Ast in Richtung Ventrikel ab und verläuft zunächst innerhalb des Septums. Er teilt sich normalerweise in einen vorderen und hinteren Faszikel, kann aber auch einen mittleren besitzen. Die anatomische Variabilität des Abganges ist groß.

Der rechte Kammerschenkel stellt die Fortsetzung des His-Bündels dar. Er zieht Richtung Apex des Herzens und strahlt in das Arbeitsmyokard des rechten Ventrikels ein. Auch er verläuft noch über eine gewisse Strecke innerhalb des Septums.

Im mittleren bis apikalen Drittel des Septums zieht das Bündel in das Subendokard und strahlt dort teilweise fächerförmig aus. Einzelne Äste reichen bis an die Herzspitze heran.

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Funktionelle Anatomie

Das His-Bündel ist Teil des Erregungsbildungs- und Leitungssystems, deren Zellen dadurch gekennzeichnet sind, dass sie über spezielle Transmembranproteine verfügen, welche den direkten Austausch von Molekülen bis zu einer Größe von ca. 1 kDa zwischen benachbarten Zellen erlauben.

Im Sinusknoten, der den primären Schrittmacher stellt, kommen vor allem die Connexine 45 und 50 vor, im (proximalen) His-Bündel vor allem 45, 31.9 und 40. Diese Unterschiede im zellulären Besatz erklären auch die unterschiedlichen Erregungsleitungseigenschaften.

In den Kammerschenkeln beträgt die Geschwindigkeit der Erregungsleitung ca. 2 bis 4 Meter pro Sekunde, sodass das gesamte Arbeitsmyokard der Ventrikel in rund 100 Millisekunden vollständig erregt ist, was auch der Länge eines QRS-Komplexes entspricht.  

Eine Blockade der atrioventrikulären Überleitung muss nicht notwendigerweise nur im AV-Knoten lokalisiert sein, sie kann auch im His-Bündel ihren Ursprung haben. Bei Störungen der Erregungsleitung unterhalb des His-Bündels handelt es sich um Rechts- oder Linksschenkelblöcke.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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